Chronik

Zur Entstehung der Unnauer Patenschaft.

Durch einen Bericht in der Zeitschrift „Stern” wurde der Orts­bürgermeister von Unnau, Manfred Franz, auf die sich vieler Orts bildenden Elterninitiativen zur Unterstützung krebskranker Kinder aufmerksam.
Zu diesem Zeitpunkt war auch in Unnau – Peggy Roos – an Krebs erkrankt. So gingen seine Gedanken dahin, ein Fest in der Gemeinde zu organisieren, um aus dem Erlös dem kranken Mädchen besondere Wünsche zu erfüllen und der Familie durch eine finanzielle Hilfe beistehen zu können.
Er lud deshalb die Vorsitzenden der Ortsvereine zu einer Besprechung, um ihnen seine Gedanken vorzutragen.

Alle waren begeistert und so wurde am Januar 1986 ein Festausschuss gebildet, der dann die Organisation übernehmen sollte.

Dem Ausschuss gehörten an:

Manfred Franz (Ortsbürgermeister)
Michael Wiedemann (Automobilclub)
Gerhard Marose (Freiw. Feuerwehr)
Roland Häbel (Sportverein)

Heinz Klöckner (gem. Chor Korb)
Ursula Eller (Frauenchor Unnau)
Matina Mennecke (Kindergarten)
Dorothee Wenzelmann (Ratsmitglied)

Schon während der Festvorbereitungen wurde klar, dass die Familie Roos keinerlei finanzielle Hilfe wollte, gab aber die Anregung, Kontakte „zur Essener Elterninitiative” aufzunehmen. Der Erlös aus dem Fest sollte deshalb im Zusammenwirken mit der Elterninitiative eingesetzt werden, um auf der onkologischen Station in Essen 2 Sterilzimmer einzurichten, sowie für die Sozialstation Hachenburg, die Eltern bei der häuslichen Pflege krebskranker Kinder unterstützt.

Mitten in den Festvorbereitungen verstarb im Alter von 15 Jahren am 15. Mai 1986 Peggy Roos und das Fest schien plötzlich sinnlos geworden zu sein. Der aufkommende Zweifel bei den Festorganisatoren wurde von den Eltern Peggys dahingehend beseitigt, da sie die Durchführung des Festes ganz im Sinne ihrer verstorbenen Tochter sahen. Diese hatte sich sehr darauf gefreut.

Vom 1. bis 3. August 1986 fand bei herrlichem Wetter und unter großer Beteiligung der Bürger eine wunderbare Veranstaltung statt. Mit der, in Unterstützungsangelegenheiten bereits erfahrenen, „Essener Elterninitiative” wurde am 8. November 1986 eine Patenschaft eingegangen.

Der Wortlaut:
Patenschaft Unnauer Bürger mit der Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder.

Ziel und Zweck der Patenschaft ist die Unterstützung der Arbeit der Elteminitiative. Dies schließt im Einzelfall auch eine direkte finanzielle Unterstützung betroffener Familien sowohl in der Essener Kinderklinik als auch in Unnau ein. Sinn der Patenschaft soll es weiterhin sein, ständigen Kontakt zwischen beiden Partnern zu halten.

Für die Unnauer Bürger:

Manfred Franz
(Ortsbürgermeister)

Für die Essener Elterninitiative:

Peter Henning
(1. Vorsitzender)

20 Jahre Unnauer Patenschaft

stichpunktartig zusammengefasst

Zusammenarbeit mit der „Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder” und Bildung einer Patenschaft am 8. November 1986

  • Anerkennung der Gemeinnützigkeit für die Unnauer Patenschaft seitens des Finanzamtes Altenkirchen am 14. April 1988
  • Mit Beschluss der Mitgliederversammlung am 26. Juni 1992 wurde der Verein gegründet: „Unnauer Patenschaft zur Unterstützung krebskranker Kinder und Jugendlicher auf der Krebsstation
  • Kauf eines Hauses in Kundert/Kroppacher Schweiz
  • + Renovierung und Ausbau eines Ferienhaus für Familien mit krebskranken Kindern. Einweihung war am 11. und 12. September 1993 +Ausbau der zugehörenden Scheune zu einem weiteren Ferienhaus. Dies wurde ermöglicht durch eine Erbschaft von Heinrich Braun. Einweihung war am 24. April 1999.
  • Beteiligung an der Einrichtung eines Hauses der „Essener Elterninitiative” zur vorübergehenden Unterbringung von Eltern erkrankter und in der Essener Klinik behandelter Kinder.
  • Mit Hilfe der Ortsgemeinde Kundert wurde ein Kinderspielplatz in unmittelbarer Nähe zu den Ferienhäusern errichtet und ausgestaltet.
  • Der Ausbau, die Modernisierung der Ausstattung von Kinderstationen in Kliniken wurde unterstützt. z.B. Mainz, Essen, Koblenz.
  • Die Besetzung des „Igel Büro” in Mainz, einer wichtigen Anlaufstelle für Eltern mit erkrankten Kindern, wurde personell sichergestellt.
  • Das Waldpiratencamp der Deutschen Kinderkrebsstiftung in Heidelberg wird unterstützt.

25 Jahre Unnauer Patenschaft

– unsere Einladung an alle Spender der letzten 25 Jahre
Die Unnauer Patenschaft zur Unterstützung krebs- und schwerstkranker Kinder und Jugendlicher e.V. wird 25 Jahre alt – 25 Jahre für die wir Danke sagen:

  • all denen, die in 25 Jahren immer ein offenes Ohr für uns hatten
  • allen Spendern
  • allen Helfern, die jederzeit und immer für unsere Belange da waren ~ allen, die zu irgendeinem Zeitpunkt in diesen 25 Jahren an unserer Seite waren
  • allen, die gut zu uns waren und in unserem Sinne Dinge erledigten
  • allen, die an uns geglaubt haben und unsere Arbeit unterstützt haben
  • allen Familien, deren Weg wir eine Zeitlang begleiten durften
  • allen Kindern, mit deren Augen wir zu sehen lernten
  • allen Ärzten und Betreuern, die wir immer um Rat fragen durften
  • all denen, die wir nun vielleicht vergessen haben, denen aber auch unser Dank gilt.

 

Wir sind älter geworden, nicht müder, helfen wollen wir mit Ihrer aller Hilfe weiter in dem Sinne, in dem wir vor 25 Jahren die Unnauer Patenschaft gegründet haben

– direkt, unbürokratisch und vollkommen ehrenamtlich –

Eine große Feier gibt es nicht, aber wir freuen uns über jeden, der am 07.08.2011 um 11.30 Uhr mit uns in der Concordia-Halle in Unnau einen ökumenischen Dankgottesdienst feiert.

Chronik 1986 bis heute

20 Jahre Unnauer Patenschaft, eine Zeitspanne, die auch bei uns Kerben hinterlassen hat, die aber auch viele Erfahrungen brachte, wobei nicht immer alle positiver Natur waren. 20 Jahre, die immer wieder zeigten, dass das Leben miteinander und füreinander Erfüllung bringen kann.

1986

Das Jahr der Gründung der „Unnauer Patenschaft” in Verbindung mit der „Essener Elterninitiative”. Diese Gründung war Folge eines ursprünglich als einmalige Veranstaltung geplanten und durchgeführten Dorffestes. Dieses Fest hatte das Ziel, mit dem Erlös einem an Krebs erkrankten Mädchen aus dem Dorf und seiner Familie in der schweren Zeit zu helfen.

Der vorzeitige Tod des Mädchens und der Verzicht der Familie auf finanzielle Hilfe ließ deshalb den Wunsch aufkommen, mit dem überraschend großzügig gespendeten Geld, anderen krebskranken Kindern und Jugendlichen im Westerwald zu helfen.

Der Erlös der Veranstaltung hatte eine Größenordnung von rund 69.000,00 DM. Natürlich konnte mit dieser Summe unser Wunsch zur Einrichtung der Sterilzimmer in Essen verwirklicht werden. Da auch weiterhin Spendengelder flossen und die Jahresabrechnung Einnahmen von 81.000,00 DM auswiesen, mussten zukünftige Hilfen in einer nachweispflichtigen Organisation geregelt werden.

1987

Das Jahr 1987 diente den Mitgliedern der „Unnauer Patenschaft” vordringlich dazu, Informationen zu sammeln und aus den Erfahrungen der „Essener Elterninitiative” zu lernen.

Aus der anfänglichen Interessengemeinschaft sollte baldmöglichst ein Verein werden, der dann auch seinen Wirkungsbereich im geographischen Westerwald haben sollte.

1988

Am 15. Januar fand eine Jahreshauptversammlung statt, in der beschlossen wurde, beim Finanzamt Altenkirchen einen Antrag auf Gemeinnützigkeit zu stellen. Es sollte damit die Möglichkeit geschaffen werden Spendenbescheinigungen selbst auszustellen, damit der Umweg über die „Essener Elterninitiative” überflüssig würde. Gleichzeitig sollten dadurch noch mehr Spender aus dem hiesigen Raum angesprochen werden.

Am 14. April wurde die Gemeinnützigkeit der Patenschaft anerkannt, nachdem die erste Satzung erstellt worden war.

Diese lautete:

  • §1 Die Unnauer Patenschaft zur Unterstützung krebskranker Kinder und Jugendlicher mit Sitz in 5239 Unnau verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts steuerbegünstigte Zwecke der Abgabenordnung.
  • §2 Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.
  • §3 Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins.
  • §4 Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck der Körperschaft fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.
  • §5 Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall seines bisherigen Zweckes, fällt das Vermögen des Vereins an die „Essener Elteninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V.” die es unmittelbar und ausschließlich zur Unterstützung krebskranker Kinder und Jugendlicher zu je 50% zu verwenden hat.

Weiterhin wurde beschlossen, keinen festen Vorstand zu wählen, die bisher den Verein führenden Personen sollten diesen auch weiterhin nach außen vertreten.
Alle Mitglieder der Patenschaft wirkten und wirken nach wie vor ehrenamtlich. Von nun an konnten Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.
Der Spendenfluss nahm schnell zu, denn es hatte sich herumgesprochen, dass hier kein einziger Pfennig der Spendengelder verloren geht.

In der folgenden Zeit konnten schon 15 Familien betreut werden.Schüler veranstalteten Schulfeste zugunsten der Unnauer Patenschaft. Die im Westerwald ansässige Brauerei überreichte eine großzügige Spende.
Erlöse aus Veranstaltungen der heimischen Feuerwehren, Frauenvereine, Gesangvereine sowie anderen Gruppen wurden den krebskranken Kindern und Jugendlichen zur Verfügung gestellt.
Banken und Sparkassen, mit denen die Unnauer Patenschaft zusammenarbeitet, verlangen keine Bearbeitungsgebühren.

1989

Der Spendenfluss riss nicht ab, so konnten auch unsere Bemühungen, Kranken und deren Familien zu helfen, umfangreicher werden. Besonders stolz waren wir auf die regelmäßigen Spender, denn diese bewiesen damit ein großes Vertrauen in unsere Arbeit. Selbstverständlich freuen wir uns über jede Spende und es ist immer wieder erstaunlich, wie einfallsreich unsere Mitbürger sein können, wenn es darum geht einer guten Sache zu dienen. Jetzt konnten auch notwendige Geräte zur Situationsverbesserung der Kinder für die Kinderklinik Kemperhof/Koblenz beschafft oder für die Kinderklinik Siegen ein Fernsehgerät gekauft werden. Langsam wuchs auch der Gedanke, dass man bedürftigen Familien, die krankheitsbedingt kaum die Möglichkeit finden, einmal richtig auszuspannen, vielleicht im schönen Westerwald eine solche Möglichkeit einzuräumen.

1990

Der Spendeneingang war unvermindert groß, die Bereitschaft, unsere Arbeit damit zu würdigen und zu unterstützen, ließ nicht nach. Gleich einem Domino-Effekt zog eine bekanntgewordene Spende andere nach. Dies waren Dorffeste mit entsprechendem Aufruf, Geburtstagsfeiern zugunsten der „Unnauer Patenschaft” und viele andere Anlässe. Besonders viel Freude haben wir, wenn uns Spenden von Kindern erreichen. Sie zeigen ihre Anteilnahme, wenn sie in ihrem Umfeld feststellen müssen, dass erkrankte Kinder nicht ihre Freuden teilen können. Sie spenden ihr Taschengeld, sie basteln und backen Plätzchen, um sie dann auf Basaren zu unseren Gunsten zu verkaufen. Da wir in diesem Jahr kaum Neuerkrankungen im Westerwald hatten, konnten wir etwas Geld für das große Ziel, ein eigenes Ferienhaus vorhalten zu können, zurücklegen. Obwohl auch der Dachverband der Elterninitiativen der Verwirklichung unseres Wunsches hoffnungsfroh entgegensah, konnten wir noch kein geeignetes Objekt finden. Die Voraussetzung für einen Hauskauf war ebenfalls noch nicht gegeben, denn mögliche Haftungsansprüchen wären automatisch auf alle Patenschaftsmitglieder gefallen. Es musste also der Eintrag als Verein veranlasst werden.

1991

Am 24. Oktober wurde für das älteste Haus in der Gemeinde Kundert, einem Fachwerkhaus, ein vorläufiger Kaufvertrag abgeschlossen. Damit sollte ein Traum in Erfüllung gehen, nämlich bedürftigen bedürftigen Familien mit ihren kranken Kindern die Möglichkeit eines kostenfreien Erholungsurlaubes zu geben. Am 12. November wurde der Verein gegründet: „Unnauer Patenschaft zur Unterstützung krebskranker Kinder und jugendlicher auf der Krebsstation e.V.”

1992

Am 11. August wurde der Verein in das Vereinsregister des Amtsgerichts Montabaur eingetragen.

Jetzt konnte und musste renoviert werden. Mit Hilfe vieler Freunde, die uns schon lange unterstützt hatten sowie dem helfenden Architekten, Hans-Georg Brass, wurde der Umbau zu einem guten Ende geführt.

1993

In diesem Jahr konnten 22 Familien unterstützt werden, wobei dies mitunter durch Einmalhiifen oder in vielen Fällen durch monatliche Zuschüsse erfolgte.

Am 11. und 12. September fand unter großer Beteiligung der Kunderter Bürger die Einweihung unseres Ferienhauses statt. Die Hausbetreuung wurde vom Ehepaar Werner und Sieglinde Weyand übernommen.

Am 4. Dezember fand die erste Belegung des Hauses statt und die Gäste wurden in Kundert herzlich aufgenommen.

1994

Das Jahr wurde durch einen Krankheitsfall geprägt, der, auch durch die Medien hervorgerufen, große Bestürzung in der Bevölkerung hervorrief.Die 16-jährige Tamara hatte nur eine Überlebenschance, wenn ein geeigneter „Kochenmarkspender” gefunden würde, da in den bestehenden Knochenmarkspenderdateien dies nicht der Fall war. Eine große Typisierungsaktion in der Unnauer Concordiahalle wurde mit der Deutschen KnochenmarkspenderdateiATübingen (DKMS) durchgeführt, bei der sich 835 Personen für diesen Test Blut abnehmen ließen. Für Tamara blieb diese Aktion leider ohne den gewünschten Erfolg. Ihre Mutter, deren Blutstammzellenauswertung auch nicht optimal passend war, blieb als Spenderin übrig. In den Niederlanden kam es dann zu einer dringend notwendigen Transplantation.

1995

Neben der Betreuung bedürftiger Familien mit krebskranken Kindern, die nach wie vor mit schneller unbürokratischer Hilfe, Hauptaugenmerk unserer Arbeit darstellte, kristallisierte sich immer mehr auch der Wunsch nach Erweiterung des Ferienraumangebotes und nach einem Kinderspielplatz heraus.

Wieder fanden wir Helfer.

Am 30. April des Jahres veranstaltete der Rotary Club Westerwald und der Lions Club Westerwald ein Benefizkonzert in der Abteikirche von Marienstatt.

Der Erlös dieser Veranstaltung von über 10.000,00 DM diente der Errichtung und Ausstattung eines Kinderspielplatzes in Kundert. Die Gemeinde stellte den Platz und die Einfriedung, die Patenschaft die Spielgeräte zur Verfügung.

Der Ausbau der zum Ferienhaus gehörenden Scheune zu einem weiteren Ferienhaus erwies sich als besonders schwierig, da sich herausstellte, dass diese Scheune unter Denkmalschutz gestellt worden war. Schwierige Verhandlungen und ein einfallsreicher Architekt waren nötig, um unser Ziel doch noch anpeilen zu können.

1996

Herausragendes Ereignis des Jahres war unser Fest zum 10-jährigen Bestehen am 7. Juli, das wir an der Concordiahalle in Unnau feiern konnten. Auch ging eine große Einzelspende in Höhe von über 31.000,00 DM ein. Karl Groß, Geschäftsmann in Bad Marienberg, hatte anlässlich seines 60. Geburtstages auf persönliche Geschenke zugunsten der Unnauer Patenschaft verzichtet.

Der Kinderspielplatz in Kundert nähert sich ebenfalls der Fertigstellung. Die „Goldene Sieben”, ein ehemaliger Herrenstammtisch aus Niederelbert hat zum wiederholten Male einen „Almabtrieb” in den Ort veranstaltet, der mit geliehenen und schön geschmückten Rindviechern zu einem Riesengaudi geworden ist und der Unnauer Patenschaft eine schöne Spende gebracht hat.

1997

An dieser Stelle soll einmal Kundert in den Mittelpunkt gestellt werden, der Ort in der „Kroppacher Schweiz”, in dem unsere Ferienhäuser stehen.

Die Unnauer Patenschaft erhielt über all die Jahre und noch immer aus der Bevölkerung jegliche Unterstützung und Hilfe, wenn es darum geht, den Familien mit ihren kranken Kindern, im Ort eine freundliche Aufnahme und Betreuung zukommen zu lassen.

Kundert feierte sein 650-jähriges Bestehen mit einem großen Fest, und wie nicht anders zu erwarten, kam der Erlös wieder den krebskranken Kindern und ihren Familien über die Unnauer Patenschaft zugute. Auch bei der Einweihung des Kinderspielplatzes unterhalb der Ferienhäuser waren die Kunderter Frauen mit – Kuchen backen, Suppe kochen und vielen anderen Hilfen – sofort dabei.

Bei zunehmenden Krebserkrankungen wurde auch die Unnauer Patenschaft mehr den je gefordert und da oft nur noch eine „Knochenmarkstransplantation” die letzte Hilfe für Leukämiekranke darstellt, wurde wiederum eine Typisierungsaktion finanziell unterstützt.

Für die Scheune am Ferienhaus wurde nun auch die Abriss- und Neubaugenehmigung erteilt.

1998

Der Bau des zweiten Ferienhauses wurde in Angriff genommen und kam gut voran, so dass wir bei großer Beteiligung der Kunderter Bürger am 29. Juli das Richtfest feiern konnten.

Aufgrund gesundheitlicher Probleme bei der Familie Weyand musste die Hausbetreuung in neue Hände gelegt werden. Nahtlos ging diese Aufgabe auf Helga Schumacher über, die in unmittelbarer Nähe zu den Ferienhäusern wohnt.

Sieglinde und Werner Weyand sei an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön gesagt.

Eine zweckgebundene Erbschaft von Heinrich Braun in Höhe von 1.000.000,00 DM und ein Bundeszuschuss aus dem Topf für Dorferneuerung und Denkmalpflege von 40.000,00 DM erleichterten die Verwirklichung des Hausbaus. So konnte dieses zweite Ferienhaus behindertengerecht gebaut und mit einem Kommunikationsraum ausgestattet werden, der es den Familien beider Häuser ermöglicht zusammen zukommen.

1999

Am 24. April war es soweit und eine feierliche Einweihung unseres 2. Ferienhauses, das den Namen des großzügigen Erblassers „Heinrich Braun Haus” trägt, ging über 2 Tage vonstatten.

Das Haus, in das alle denkmalgeschützten Teile der ehemaligen Scheune mit eingebaut und aus Naturstoffen gefertigt wurde, kann als besonders gelungen bezeichnet werden. Es stellt auch ein Schmuckstück für die Gemeinde dar.

Eine weitere Typisierungsaktion in Betzdorf wurde von uns finanziell mitgetragen. Seitens der Knochenmarkspenderdatei (DKMS) wurden wir informiert, dass 2 Spender aus Unnau, die bei unserer Typisierungsaktion in der Concordiahalle am 7. Mai 1994 getestet worden waren, für eine Knochenmarkspende herangezogen werden konnten.

2000

Wir Mitglieder der Unnauer Patenschaft sind stolz, dass uns auch im 14. Jahr des Bestehens die Spenderinnen und Spender die Treue gehalten haben und uns damit ihre Anerkennung für die ehrenamtliche Tätigkeit zum Ausdruck bringen. Sehr viele kleine aber regelmäßige Spenden, natürlich auch der Erlös aus dem wiederholten „Almabtrieb nach Niederelbert” von über 40.000,00 DM oder die Spende der Fa. Schäfer Shop GmbH in Höhe von 50.000,00 DM setzen uns in die Lage vielen bedürftigen Familien zu helfen.

2001

Das Jahr brachte keine sonderliche Höhepunkte, so dass unsere Arbeit kontinuierlich und ohne Stress getan werden konnte. Inzwischen kennen sich alle Vorstandsmitglieder durch die jahrelange Erfahrung im Umgang mit krebskranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien recht gut mit den unterschiedlichen Krankheitsbildern und den daraus entstehenden Belastungen für die Familien aus.

Unsere Ferienhäuser werden sehr gut angenommen und sind ziemlich ausgelastet wobei natürlich Ferienzeiten bevorzugt werden, denn neben den kranken Kindern sind sehr oft auch Schulkinder für einen sinnvollen und erholsamen Familienurlaub mit einzubeziehen.

2002

Allenthalben hört man Klagen über die gestiegenen Lebenshaltungskosten und geringeren Einkünfte. Das Leben in Deutschland hat sich verteuert. Trotz dieser Entwicklung konnte die Unnauer Patenschaft wieder eine gleichbleibende anerkennenswerte Hilfsbereitschaft der Bürger spüren. Das bedeutet aber auch für uns eine starke Verpflichtung, in unserem Bemühen nicht nachzulassen, auch wenn die Arbeit zunehmend umfangreicher wird.

Das hindert uns nicht daran, darüber nachzudenken, dass neben der Krankheit „Krebs” noch viele andere Krankheiten gibt, die ebenfalls für Kinder und Jugendliche ständige Betreuung erfordert und damit gleichermaßen Familien bis an die Grenze der Belastbarkeit führt, hier gilt es ebenfalls zu helfen. In der Mitgliederversammlung vom 18. Oktober wurde beschlossen, die Hilfe auch auf Kinder und Jugendliche mit anderen Schwerstkrankheiten zu erweitern. Die geänderte Satzung wurde am 9. Dezember im Vereinsregister vermerkt.

Neuer Name:

„Unnauer Patenschaft zur Unterstützung krebs- und schwerstkranker Kinder und Jugendlicher e.V.”

Aus Mitteilungen konnten wir entnehmen, dass diese Erweiterung unseres Aufgabenspektrums ganz im Sinne der treuen Spender liegt. Eine weitere Typisierungsaktion wurde am 15. Juni in Bad Marienberg durchgeführt, um kleinen leukämiekranken Kindern möglicherweise helfen zu können.

2003

Erste Renovierungsarbeiten und zusätzliche Verbesserungen im Dachgeschoss durch Isolierung sowie Erneuerung der Treppe brachten für unser vorderes Ferienhaus erstmals höhere Ausgaben. Für die Kliniken in Mainz und Kirchen wurden dringend benötigte Rollstühle beschafft.

Die Lebenshilfe e.V. will in einem ehemaligen Hotel das Angebot einer Kurzzeitpflege und Betreuung für schwerstkranke Kinder und Jugendliche verwirklichen. Die Unnauer Patenschaft beteiligt sich an der behindertengerechten Gestaltung und an der Zimmerausstattung.

2004

Wie in den Jahren davor konnten mit Unterstützung der Firmen Knauber GmbH • Montabaur und Mille OHG • Bad Marienberg wieder viele Geschenke und Spielsachen für kranke Kinder in den onkologischen Stationen des Kemperhof-Koblenz, der Universitätsklinik Mainz sowie der Kinderstation des Krankenhauses Kirchen beschafft und verteilt werden.

Unser Engagement bei der Lebenshilfe e.V. Höhn mit dem Ausbau desHauses „Sonnenhöhe” in Pottum fordert einen größeren finanziellen Einsatz. Für dieses Projekt haben wir gerne unsere „Reserven” angebrochen, denn schon jetzt, wenige Wochen vor Eröffnung des Hauses, zeigt sich die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung.

2005

Dieses Jahr stand ganz im Zeichen notwendiger Unterstützung betroffener und bedürftiger Familien. Allein der Umbau zu einer behindertengerechten Wohnung für einen an Krebs erkrankten und bein-amputierten Jungen forderte eine Summe von 49.256,42 €. Zu erwähnen ist dabei, dass ein überwiegender Anteil aus einer gezielten Spendenaktion seiner Heimatgemeinde abgedeckt war. Die Lebenshilfe e.V. Steckenstein konnte mit einem Fahrzeug versorgt werden, das mit speziellen Kindersitzen ausgestattet ist. Eine weitere Typisierungsaktion des Deutschen Roten Kreuzes wurde mit 24.800,00 € unterstützt. Die Renovierung bzw. Erneuerung der Spielgeräte des Spielplatzes in Kundert verschlang die Summe von 4.928,48€. Dankbar nahmen wir die Unterstützung des Rotary Hilfswerk RC Westerwald e.V. an, das diese kompletten Kosten übernahm. Zur Unterbringung des stark angewachsenen Fahrgeräteparks, der Fahrräder, der großen Spielgeräte wurde gegenüber der Ferienhäuser ein Holzhaus errichtet, das in Eigenleistung unter starker Beteiligung Kunderter Bürger errichtet wurde.

2006

Unsere Jubiläumsvorbereitungen laufen auf Hochtouren, denn es soll am 8. und 9. Juli das 20-jährige Bestehen in Kundert gefeiert werden. Abschließend soll einmal eine aufschlussreiche Summe genannt werden, die die Tätigkeit der Mitglieder der Unnauer Patenschaft widerspiegelt, die zum Wohle der bedürftigen Mitbürger eingesetzt wurde, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens anzutreffen sind.

2007

Auch in diesem Jahr unterstützten wir wie seit vielen Jahren das Igelbüro der Universitätsklinik in Mainz. Eine durchgeführte Typisierungsaktion in Bad Marienberg seitens der DKMS / Tübingen hat die Unnauer Patenschaft finanziert. Eine gute Geldausgabe, damit wieder leukämiekranken Kindern geholfen werden kann.

2008

In unserem Ferienhaus in Kundert wurde ein Treppenlift eingebaut, damit auch Rollstuhlkinder in den oberen Bereich gelangen können. Das Haus Sonnenhöhe in Pottum haben wir auch in diesem Jahr wieder unterstützt. Der Schule für Gehörlose in Neuwied stiftete die Unnauer Patenschaft einen Computer mit speziellem Bildschirm und entsprechendem Zubehör. Auch dieses Jahr spielten wir wieder den Weihnachtsmann in den Kliniken Mainz, Koblenz und Kirchen.

2009

Wir unterstützten auch in diesem Jahr wieder unsere Fachkraft in Mainz. Für die Gehörlosenschule in Neuwied haben wir nochmals einen Wunsch erfüllt und einen Instrumentenschrank mit Orff-Industrumenten beschafft.

2010

Einem Frauenhaus in unserer Nähe haben wir ein Spielgerät für dort mit ihren Müttern wohnenden Kindern gekauft. Unsere Ferienhäuser wurden wieder häufig und gerne genutzt. Kleinere Reparaturen und Neuanschaffungen für unsere Ferienhäuser in Kundert wurden durchgeführt.

2011

In diesem Jahr wurden wir, wie auch in vielen Jahren zuvor, von privaten Familien, Banken und Firmen unterstützt. Mit einem Dankesbrief wurden viele Einladungen an die Unterstützenden der letzten 25 Jahre verschickt. Der Dankgottesdienst zum 25-jährigen Jubiläum der Unnauer Patenschaft in der Concordiahalle war ein voller Erfolg. Besonderer Dank für die Unterstützung geht an Pfarrer Schmidt und Pfarrer Roth, das Uccellini Ensemble der Kreismusikschule und die Kinder des Kindergartens Unnau.

2012

Groß war die Begeisterung am 8. August diesen Jahres, als die Benefiz-Radler der “16. VOR-TOUR der Hoffnung” im Westerdwaldkreis unterwegs waren. Getreu dem Motto: “Wir radeln in der Region für die Region” erhielt auch die Unnauer Patenschaft einen Teil der Spenden.

Nach 12 Jahren wurde in Niederelbert wieder ein “Almabtrieb” veranstaltet. Im Rahmen der “800-Jahrfeier Niederelbert”. Teilweise noch mit den Erben der “Goldenen Sieben”. Bei Ankündigung war der Erlös schon der Unnauer Patenschaft zugedacht. Am 27. Oktober erfolgte in einer Feierstunde die Scheck-Übergabe.

Familienunterstützung ist nach wie vor unser vorrangiges Anliegen und darauf haben wir auch im Jahre 2012 wieder unseren Schwerpunkt gelegt.

2013

Als besondere Hilfe konnten wir in diesem Jahr der Montessori-Schule in Westerburg einen Treppenlift einbauen lassen. Um auch den behinderten Schülern das Erreichen der oberen Stockwerke zu ermöglichen. In diesem Jahr besuchten Niederelberter Bürger unsere Ferienhäuser in Kundert.

Im Advent waren die “Chressdachsbläser” wieder für die Unnauer Patenschaft unterwegs.

Natürlich unterstützten wir auch in diesem Jahr wieder viele schwerstkranke Kinder.